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microtones
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«In hommage
from
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Research
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….Bern University of the Arts
.Swiss
National Science
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«In hommage from the multitude» — Positionen nicht-äquidistanter Mikrotonmusik des 20. und 21. Jahrhunderts
Abstract: Das Projekt widmet sich dem Schaffen von fünf Mikroton-Komponisten aus unterschiedlichen Kulturen. Diese ignorierten (Johnston, Sandberg) oder bekämpften (Partch, Risset, Smetak) den Haupttrend des äquidistanten Zwölfton- systems, das bis heute das Musikleben dominiert. Nicht die Beschränkung auf wenige standardisierte Intervalle war das Ziel, sondern deren potentiell unendliche Vielfalt. Dafür ent- warfen und bauten sie neue Instrumente, erfanden neue No- tationen und schufen sich jeweils ihr eigenes ästhetisches Weltbild. Diese Suche nach «Artenvielfalt» macht ihre Positio- nen heute hochaktuell.
This project is dedicated to the work of five composers of microtonal music from different cultural backgrounds. They either ignored (Johnston, Sandberg) or fought against (Partch, Risset, Smetak) the main trends of the equidistant tonal system that has dominated music life down to the present day. Their goal was not to limit themselves to a few standardised intervals, but to explore their potential for endless diversity. To this end they designed and built new instruments, conceived new no- tational systems and created their own aesthetic world view. This search for ‘biodiversity’ in music makes their respective stances highly topical today.
Einführung: Mit fünf Fallbeispielen wird eine bislang in Wis- senschaft und Praxis marginalisierte Musikströmung erforscht, die in den letzten Jahren in den Fokus zahlreicher Musik- festivals gerückt ist: die nicht äquidistante Mikrotonmusik des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum des Forschungspro- jekts steht die Untersuchung und Einordnung fünf ihrer Kom- ponisten: Mordecai Sandberg (1897–1973, Rumänien, Öster- reich, Palästina, USA, Kanada), Harry Partch (1901–1974, USA), Walter Smetak (1913–1984, Schweiz, Brasilien), Ben Johnston (*1926, USA) und Jean-Claude Risset (1938–2016, Frankreich, USA). «Nicht-äquidistante Mikroton-Musik» ist ein Sammel- begriff, der unterschiedlichste Positionen und Systeme umfasst, die vom Obertonspektrum und dabei besonders den Mikro- intervallen höherer Obertöne ausgehen. Anders als die äqui- distanten Mikrotonsysteme, die analog zum gleichstufig temperierten Zwölftonsystem die Oktave in gleich grosse Ton- schritte (z.B. in Vierteltöne) unterteilen, wird bei den nicht- äquidistanten Mikrotonsystemen die Oktave in ungleiche Inter- valle geteilt, was die Diversität der Intervalle, der Klangfarben und der möglichen Harmonien enorm steigert. Anders auch als die Komponisten, die sich mit dem äquidistanten Mikroton- system auseinandergesetzt haben (Alois Hába, Ivan Wyschne- gradsky oder Julián Carrillo), orientierten sich die hier ausge- wählten Vertreter der nicht-äquidistanten Mikrotonmusik nicht am Fortschrittsdiskurs der Avantgarde. Ihr Interesse galt fremden Musikkulturen, historischen Stilen und früheren Epo- chen der Musikgeschichte, auf die sie sich in ihren Musik- werken und Theorien bezogen.
Methoden: Das Projekt untersucht die weltanschaulichen Grundlagen und die daraus abgeleiteten Theorien, die Kompo- sitionsstrategien, die neugebauten Instrumente und Notati- onssysteme. Auch geht es darum, noch nicht erschlossene Dokumente zu sichern und aufzuarbeiten sowie noch leben- de Zeitzeugen zu befragen (Oral History).
Ergebnisse: Diese vergleichenden Studien bilden die Basis für eine Wiederaufführung der entsprechenden Musikwerke und für die geschichtliche Aufarbeitung der nicht-äquidistan- ten Mikrotonmusik des 20. und 21. Jahrhunderts, die auch ei- nen Beitrag zu einer noch ausstehenden alternativen Musik- geschichte dieser Zeit abseits vom klassischen Avantgarde- diskurs darstellt, der während des 20. Jahrhunderts mehr- heitlich auf das äquidistante Zwölftonsystem und die auf ihm basierende Zwölftontechnik fixiert war.
Das Forschungsprojekt besteht aus vier Dissertationsvorha- ben, einem monografischen PostDoc sowie einer werkanalyti- schen Studie des Gesuchstellers.
.. . . .. . . . . . Bern University of the Arts ___ HKB
__________________.Swiss National Science Foundation
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Abstract: Das Projekt widmet sich dem Schaffen von fünf Mikroton-Komponisten aus unterschiedlichen Kulturen. Diese ignorierten (Johnston, Sandberg) oder bekämpften (Partch, Risset, Smetak) den Haupttrend des äquidistanten Zwölfton- systems, das bis heute das Musikleben dominiert. Nicht die Beschränkung auf wenige standardisierte Intervalle war das Ziel, sondern deren potentiell unendliche Vielfalt. Dafür ent- warfen und bauten sie neue Instrumente, erfanden neue No- tationen und schufen sich jeweils ihr eigenes ästhetisches Weltbild. Diese Suche nach «Artenvielfalt» macht ihre Positio- nen heute hochaktuell.
This project is dedicated to the work of five composers of microtonal music from different cultural backgrounds. They either ignored (Johnston, Sandberg) or fought against (Partch, Risset, Smetak) the main trends of the equidistant tonal system that has dominated music life down to the present day. Their goal was not to limit themselves to a few standardised intervals, but to explore their potential for endless diversity. To this end they designed and built new instruments, conceived new no- tational systems and created their own aesthetic world view. This search for ‘biodiversity’ in music makes their respective stances highly topical today.
Einführung: Mit fünf Fallbeispielen wird eine bislang in Wis- senschaft und Praxis marginalisierte Musikströmung erforscht, die in den letzten Jahren in den Fokus zahlreicher Musik- festivals gerückt ist: die nicht äquidistante Mikrotonmusik des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum des Forschungspro- jekts steht die Untersuchung und Einordnung fünf ihrer Kom- ponisten: Mordecai Sandberg (1897–1973, Rumänien, Öster- reich, Palästina, USA, Kanada), Harry Partch (1901–1974, USA), Walter Smetak (1913–1984, Schweiz, Brasilien), Ben Johnston (*1926, USA) und Jean-Claude Risset (1938–2016, Frankreich, USA). «Nicht-äquidistante Mikroton-Musik» ist ein Sammel- begriff, der unterschiedlichste Positionen und Systeme umfasst, die vom Obertonspektrum und dabei besonders den Mikro- intervallen höherer Obertöne ausgehen. Anders als die äqui- distanten Mikrotonsysteme, die analog zum gleichstufig temperierten Zwölftonsystem die Oktave in gleich grosse Ton- schritte (z.B. in Vierteltöne) unterteilen, wird bei den nicht- äquidistanten Mikrotonsystemen die Oktave in ungleiche Inter- valle geteilt, was die Diversität der Intervalle, der Klangfarben und der möglichen Harmonien enorm steigert. Anders auch als die Komponisten, die sich mit dem äquidistanten Mikroton- system auseinandergesetzt haben (Alois Hába, Ivan Wyschne- gradsky oder Julián Carrillo), orientierten sich die hier ausge- wählten Vertreter der nicht-äquidistanten Mikrotonmusik nicht am Fortschrittsdiskurs der Avantgarde. Ihr Interesse galt fremden Musikkulturen, historischen Stilen und früheren Epo- chen der Musikgeschichte, auf die sie sich in ihren Musik- werken und Theorien bezogen.
Methoden: Das Projekt untersucht die weltanschaulichen Grundlagen und die daraus abgeleiteten Theorien, die Kompo- sitionsstrategien, die neugebauten Instrumente und Notati- onssysteme. Auch geht es darum, noch nicht erschlossene Dokumente zu sichern und aufzuarbeiten sowie noch leben- de Zeitzeugen zu befragen (Oral History).
Ergebnisse: Diese vergleichenden Studien bilden die Basis für eine Wiederaufführung der entsprechenden Musikwerke und für die geschichtliche Aufarbeitung der nicht-äquidistan- ten Mikrotonmusik des 20. und 21. Jahrhunderts, die auch ei- nen Beitrag zu einer noch ausstehenden alternativen Musik- geschichte dieser Zeit abseits vom klassischen Avantgarde- diskurs darstellt, der während des 20. Jahrhunderts mehr- heitlich auf das äquidistante Zwölftonsystem und die auf ihm basierende Zwölftontechnik fixiert war.
Das Forschungsprojekt besteht aus vier Dissertationsvorha- ben, einem monografischen PostDoc sowie einer werkanalyti- schen Studie des Gesuchstellers.
Steckbrief